Mein Name ist Dorothee Baumann-Pellny,
ehemalige Dorothee Baumann-Faltejsek.

Amateurreitlehrerin FN
mit langjähriger Weiterbildung bis Grand Prix und Hohe Schule,
bei Reitmeister Egon von Neindorff (Karlsruhe).




Foto: Jasmin Michelle Sehring

Schon als Kind liebte ich Tiere über alles und es wurde bald immer mehr mein Wunsch, dass sie mich in meinem Leben begleiten sollten. Unsere Stadtbücherei hatte bald keine Tiergeschichte und vor allem keinen Pferderoman mehr den ich nicht kannte.

„Phantom das Geisterpferd“ und „Sturmwolke“, eine Stute welche nach einem Vorderbeinbruch auf der Rennbahn von einem Jungen gesundgepflegt wird und später wieder ein Rennen gewinnen kann, gehörten zu meinen Lieblingsbüchern.

Ob die Ponys auf dem Jahrmarkt, das Polizeipferd in der Stadt oder das Arbeitspferd vor dem Heuwagen, alle hatten es mir angetan. Wenn vor der Gaststätte, an der mein Schulweg vorbeiführte, der Brauereiwagen mit den beiden Kaltblütern stand, kam ich grundsätzlich zu spät zur Schule.

Eines Tages, bei einem sonntäglichen Familienausflug auf dem Stuttgarter Killesberg, führte uns der Weg an einem eingezäunten Longierzirkel vorbei. Etliche Ponys trabten auf weißen Sägespänen mit ihren jungen Reitern im Kreis. Eines der kleinen Pferde faszinierte mich sofort. Es hieß „Hektor“ und war das hübscheste und temperamentvollste Pony der ganzen Gruppe. Ohne einmal auf ihm mitzureiten war ich nicht mehr vom Zaun fortzubewegen. Zum Entsetzen meiner Mutter fand mein erster Ritt also in Kleid und weißen Strümpfen statt. Doch es kam noch besser. Nach einigen Runden im Schritt kam das Antraben und mit dem Antraben kam eine Dame mit Kinderwagen über den nahen Kiesweg gerasselt. „Hektor“ bockte und ich saß im Sonntagskleid im Sägemehl. Jedoch, die mitleidig dreinschauenden Zuschauer hatten sich getäuscht. Reiter müssen zäh, drahtig und ausdauernd sein! Ich wollte sofort wieder aufsitzen! Mama musste sich leider noch viele Runden ängstigen... schön war er, mein Einstieg ins Reiterleben!!

Ein Pony bekam ich von meinen Eltern allerdings nicht und auf die ersehnten Reitstunden musste ich noch einige Zeit warten. Erst als ich die Schafe unseres Nachbarn einreiten wollte meldete mich meine Mutter zum Reitunterricht an.

Meine Grundausbildung in Dressur, Springen u. Geländereiten erhielt ich bei dem Berufsreitlehrer und mehrfachen Vielseitigkeitsmeister Manfred Maier im RV Sindelfingen e.V. Hier legte ich auch die Prüfungen für die Jugend-Reitabzeichen in Bronze und Silber ab. Anläßlich eines Lehrgangs sagte mir der international bekannte Dressurrichter Oberst Wilke: „Sie sitzen sehr gut und geschmeidig. Bilden Sie ihren Sitz weiter. Wenn Ihnen Gelegenheit gegeben wird, werden Sie einmal eine große Reiterin“.

Bald belegte ich in Jugendreiterprüfungen vordere Plätze und gewann in Ilsfeld mit dem Pferd Hattrick eine Prüfung an der über 30 Reiter teilgenommen hatten.

1967 lud mich der Verein ein, mit der Fördergruppe, zum Dressur u. Springlehrgang bei der vielfachen bayerischen Dressurmeisterin Dagmar Krech, nach Gut Ising zu fahren.

1969 wurde ich ständige Schülerin in der anerkannten Reit- und Fahrschule und der Hochschule für Reiter und Pferd, dem Reitinstitut Egon von Neindorff in Karlsruhe. Über Jahre erhielt ich hier eine systematische Weiterbildung in Dressur bis Klasse S und in der Hohen Schule. Aber auch im Springen konnte ich mich fortbilden. Ich legte die Prüfungen für das große Reitabzeichen in Bronze und Silber ab, dann 1973 die Prüfung zum Reitwart FN. Nach der danach verlangten fünfjährigen Unterrichtserfahrung folgte 1978 die Prüfung zur Amateurreitlehrerin FN.


Die Partbred Stute "Sally-Ann"

unter dem Damensattel,
Ammerbuch 1986

Der portugisische Hengst "Peregrino"

unter dem Herrensattel,
Karlsruhe 1984

Von 1969 bis 2004, also genau 35 Jahre, ritt ich ohne Unterbrechung bei den zweimal jährlich im Reitinstitut stattfindenden Festabenden Klassischer Reitkunst, sowie bei vielen anderen Sonderveranstaltungen für verschiedene Persönlichkeiten aus Reiterei, Gesellschaft und Politik. Ich stellte eine große Zahl von Pferden, pro Veranstaltung im Schnitt 6 Pferde, in allen Dressurlektionen, der Arbeit an der Hand, den Schulen über der Erde, in Küren die ich später auch im Damensattel ritt, und in der Schulquadrille vor.

Schulquadrille des Reitinstitutes Egon von Neindorff in Karlsruhe - 1996

Parallel dazu war ich als Sportreiterin in Dressur und Springen erfolgreich. In den 80er Jahren leitete ich daher Dressurkurse für die Reiter des Baden-Württembergischen Ponykaders, und eine meiner Schülerinnen gewann bei den landeseigenen Ponymeisterschaften drei mal den Titel in der Dressur.

Etwa ab 1982 befasste ich mich näher mit dem Reiten im Damensattel. Durch den Reitlehrer Hans Biener, Ausbilder meines damaligen Ehemannes Thomas Faltejsek, lernte ich diese Reitart kennen. Ich begann meine Stute „Sally-Ann“, und später auch andere Pferde, zusätzlich unter dem Damensattel auszubilden.

Durch viele Vorführungen in ganz Deutschland, zu denen ich mit „Sally-Ann“ eingeladen war, wurde diese elegante Reitweise wiederentdeckt und bis heute immer populärer.

1992 siegte meine Damensattelquadrille beim Baden-Würtembergischen Quadrillen Championat, meine Jugend-Quadrille erreichte Platz 4.

Im Juli 1997 war ich gemeinsam mit einigen Schülern, maßgeblich an der Entstehung des Vereins "RID - Reiten im Damensattel" beteiligt, dem ich mitlerweile jedoch nicht mehr angehöre.

Im Laufe der Zeit sammelte ich viel Interessantes, trug Wichtiges und Brauchbares aus eigener Erfahrung sowie aus alter Literatur über dieses Thema zusammen und verfasste die Reitlehre „Im Damensattel“ welche 1998 im Olms Verlag erschienen ist.

Meine reiterliche Ausbildung verlief ganz so wie es eigentlich sein sollte. Als junge Reiterin wuchs ich langsam in die Materie hinein und hatte gute Lehrer.

Dann fand ich in Reitmeister Egon von Neindorff den besten Ausbilder den man sich als Reiter wünschen kann. Er ermöglichte mir eine lange und intensive Schulung auf Pferden der unterschiedlichsten Rassen und Ausbildungsstufen. Ich konnte bei der Ausbildung seiner Pferde unter seiner Anleitung so lange mitwirken, bis ich später Pferde und Reiter selbständig ausbilden konnte.

Im Laufe der Jahre bildete ich verschiedene Pferde bis Klasse S, Grand Prix und zur Hohen Schule aus. Jedem ernsthaft Interessierten stehe ich mit Unterricht bei Lehrgängen, Seminaren und Vorträgen besonders zum Thema Gymnastizierung des Pferdes, Remontenreiten, Sitzschulung, Longieren, Arbeit an der Hand und Reiten im Damensattel, zur Verfügung.

Von 2004 bis 2007 nahm ich mit den von mir ausgebildeten Araberhengsten "Bencaron" und "Sagitario" an Europa-Championaten für Vollblutaraber-Sportpferde in den Niederlanden und Österreich teil.
In den verlangten FEI-Aufgaben erreichten wir etliche vordere Platzierungen.

In den letzten Jahren ließ mich der dauerhafte Erfolg meines ersten Lehrbuches wieder an ein neues Projekt denken. Dazu kamen die täglichen und unterschiedlichsten Erfahrungen aus meinem reiterlichen Umfeld die mich vermehrt bestärkten eine weitere Reitlehre zu verfassen. Mein neues Buch erinnert zum einen an die immer währende Gültigkeit einer korrekten klassischen Reitausbildung und macht auch auf die Misstände im Reitsport aufmerksam. Diese Reitlehre habe ich aber auch im Rückblick auf mein Reiterleben geschrieben und sie ganz bewusst anders gestaltet als übliche Lehrbücher.

Die Kombination aus klassischer Lehre, Fallstudien, Gedanken zu aktuellen Themen sowie persönlichen Erlebnissen und Eindrücken aus jahrzehntelangem täglichen Umgang mit Pferden soll jedem bewusst machen, dass wir zwischen Reitsport und Reitkunst eine Brücke schlagen müssen, dass der Umgang mit den Pferden unseren Draht zur Natur erhält und uns unendlich viel für unser ganzes Leben gibt.


Mein Buch „Stufen der Reitkunst“ erschien im Mai 2013 und ich konnte es in verschiedenen Präsentationen/Lesungen erfolgreich einführen.

Die Kombination aus klassischer Lehre, Fallstudien, Gedanken zu aktuellen Themen sowie persönlichen Erlebnissen und Eindrücken aus jahrzehntelangem täglichen Umgang mit Pferden soll jedem bewusst machen, dass wir zwischen Reitsport und Reitkunst eine Brücke schlagen müssen, dass der Umgang mit den Pferden unseren Draht zur Natur erhält und dass uns dies unendlich viel für unser ganzes Leben gibt.

Eine alte Weisheit besagt: „Alles fließt“. Erfolg, Freude und Glück können sich schnell in Niederlage und Schmerz verwandeln.

Am Ende des so erfolgreich begonnen Jahres 2013 starb mein lebensfroher Schimmel „Nupcial“ völlig überraschend. Ich selbst musste kurze Zeit später aus gesundheitlichen Gründen mein aktives Reiten beenden.

Meinen langjährigen Schülern sowie den ReiterInnen welche im Sinne der klassischen Ausbildung und deren speziellen Fachgebieten ernsthaft an sich arbeiten wollen, stehe ich mit meiner Erfahrung weiter zur Seite.

Details dazu finden Sie in der Rubrik Lehrangebote.

An dieser Stelle geht mein besonderer Dank an den Reit- und Fahrverein Ammerbuch, für die professionelle Organisation meiner dort stattfindenden Lehrgänge, sowie an meine Schüler die mir durch beständige Mitarbeit ihr Vertrauen und ihre Treue zur naturorientierten, reinen Lehre beweisen.