Dorothee Baumann-Pellny referiert auf Schloss Gödöllö bei Budapest.

Auf Schloss Gödöllö bei Budapest, dem ehemaligen Jagd-und Feriensitz von Elisabet II., Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn fand, am 20sten März 2010 die erste Damenreiter Konferenz der ungarischen Damensattel Association statt. Am Samstag Morgen um 9.30 Uhr trafen sich Mitglieder und Freunde im Foyer des Schlosses, dass bis auf einige Stallgebäude und Teile des Parks vollkommen neu restauriert worden war.

Stimmungsvolles Ambiente.

Schloss Gödöllö besitzt ein wunderschönes kleines Theater mit herrlichen Wanddekorationen des 19. Jahrhunderts. Die Kulissen auf der Bühne stellen einen nach hinten schmaler werdenden klassizistischen Säulengang dar. Die Besucher finden Platz auf weißen Sesseln mit weichen Polstern aus dunkelrotem Samt. Auf der breiten Brüstung vor der Bühne waren drei Damensättel und links von den Zuschauern eine Schneiderpuppe, mit der Rekonstruktion eines schwarzen Reitkleides von Kaiserin Elisabeth, dekorativ ausgestellt.

Film ergänzt Vortrag.

Der Schirmherr der Veranstaltung Gabor Koncz, Schauspieler und Kossuth Preisträger, sowie der Direktor des Gödöllöer Schlosses Herr Dr. Revesz T. Mihaly eröffneten die Konferenz. Tünde Laszlo stimmte mit einem Querschnitt durch die Welt des Damenreitens die Zuhörer auf die nächsten Programmpunkte ein. Es folgte ein Vortrag von Dorothee Baumann-Pellny mit dem Titel: „Reiten im Damensattel, elegante Reitweise mit großer Tradition“. Ergänzt wurden die Ausführungen durch einen Film über die Arbeit der erfolgreichen Reiterinn mit ihren Pferden. Der Bericht wurde simultan von Eva Möllmann ins Ungarische übersetzt.

Sissi-Kult immer noch spürbar.

Nach der Pause in der leckere Snacks, Kaffee, Tee und Säfte angeboten wurden und alle Gäste ihre Plätze in dem kleinen Hoftheater wieder eingenommen hatten, verdunkelte sich der Raum langsam und Kaiserin „Sissi“ schritt, in ihrem berühmten weißen Kleid, langsam durch den prunkvollen Säulengang in den Vordergrund der Bühne. Dora Szabo, die Gewinnerin des Doppelgängerinnen Wettbewerbs „Wer ähnelt Sissi am meisten“, präsentierte eine Arie aus dem Musical „Elisabeth“ und erhielt dafür großen Beifall. Nicht nur bei diesem Auftritt wurde der große Kult deutlich, welcher sich bis heute bei der ungarischen Bevölkerung um ihre so sehr verehrte „Sissi“ rankt.

Die Historikerin Patricia Palinkas erzählte anschließend in einer interessanten Kurzbiographie über das reiterliche Leben Kaiserin Elisabeths und zeigte dazu seltene Gemälde und Fotos der Kaiserin mit ihren Pferden.

Im vorletzten Programmpunkt berichtete Zsolt Fodor, Ungarns erster Sattler für Damensättel, über deren Herstellung. Zum Abschluss präsentierte Monika Kohajda, die Vorsitzende des Vereins, mit Foto- und Filmausschnitten die bisherigen Aktivitäten der noch jungen Damensattel Vereinigung Ungarns. Mit einer Schlossbesichtigung die mit ausführlichen Erläuterungen durch die Räume des Schlosses führte, klang die Veranstaltung aus. DBP